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Chemnitz ist Europas Kulturhauptstadt 2025
1928 ließ der jüdische Fabrikant Walther Sachs in der Parkstraße 9 in Chemnitz eine Doppelhaus-Villa im Bauhausstil errichten. Familie Sachs floh 1933 nach Holland und musste die Villa in der Parkstraße aufgeben.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Villencharakter aufgelöst und das Haus in mehrere Wohnungen aufgeteilt. Die Zweitbesitzer, die das Haus 1934 erworben hatten, lebten noch einige Jahre in der ehemaligen Villa, verließen aber bis 1959 die DDR. Nach Öffnung der Grenzen und dem Ende der DDR erhoben die Erben der Zweitbesitzer Anspruch auf die beiden Haushälften in der Parkstraße. Und kurze Zeit später auch eine Tochter von Walther Sachs, die als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hatte. Danach blieb die Eigentumsfrage zehn Jahre ungeklärt, das denkmalgeschützte Haus verfiel und die verunsicherten Bewohner zogen aus.Das vorliegende Buch bietet einen ganz besonderen Einstieg, um sich mit der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 auseinanderzusetzen und seine Bewohner kennenzulernen.
1992 begann ich, frühere und jetzige Bewohner aus dem Haus in der Parkstraße 9 in Chemnitz zu interviewen. Über 20 Jahre habe ich das Haus und dessen Bewohner nicht aus den Augen verloren. Weitere Interviews geführt. Wichtige Dokumente gesammelt, berührende Gespräche mit den Bewohnern über deren Lebenswege und Schicksale geführt.
Mein Buch Wem gehört das Haus in Chemnitz ist ein guter Einstieg, um sich mit der Kulturhauptstadt und den Bewohnern von Chemnitz zu beschäftigen.
“Dittrich hört zu, kommentiert kaum, und wenn, dann mittels
Fragen. Es entsteht das Bild eines vertrauensvollen, langen
Gesprächs – wie man es sich zwischen ›Ost‹ und ›West‹ nach 1990
öfter gewünscht hätte.” Freie Presse, Chemnitz
