: Wem gehört das Haus in Chemnitz

Wem gehört das Haus in Chemnitz

Hörfunk-Feature, DLF/MDR 1994, 50 Minuten

1928 ließ der jüdische Fabrikant Walther Sachs in der Parkstraße 9 in Chemnitz eine Doppelhaus-Villa im Bauhausstil errichten. Familie Sachs floh 1933 nach Holland und musste die Villa in der Parkstraße aufgeben.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Villencharakter aufgelöst und das Haus in mehrere Wohnungen aufgeteilt. Die Zweitbesitzer, die das Haus 1934 erworben hatten, lebten noch einige Jahre in der ehemaligen Villa, verließen aber bis 1959 die DDR.
Nach Öffnung der Grenzen und dem Ende der DDR erhoben die Erben der Zweitbesitzer Anspruch auf die beiden Haushälften in der Parkstraße. Und kurze Zeit später auch eine Tochter von Walther Sachs, die als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hatte. Danach blieb die Eigentumsfrage zehn Jahre ungeklärt, das denkmalgeschützte Haus verfiel und die verunsicherten Bewohner zogen aus.
1992 begann Volker Dittrich, Bewohner aus dem Haus in der Parkstraße zu interviewen. Auch die einzige Überlebende der Familie Sachs in New York, die in dem Haus gelebt hatte, und weitere ehemalige Bewohner.