Film »Walter Kaufmann – Welch ein Leben«
19. Januar um 18.00 Uhr – Anlässlichg des 100. Geburtstag von Walter Kaufmann
*Kino Toni, Antonplatz 1, 13086 Berlin / Weißensee
Ticketreservierung: http://kino-toni.de/NDFilmclub
Eintritt 11,00 / 9,00 Euro*
Walter Kaufmann – Welch ein Leben
Kinodokumentarfilm (D 2021, 102 min)
Buch, Regie und Produktion: Karin Kaper und Dirk Szuszies, Kamera: Tobias Rahm und Dirk Szuszies, Musik: Benedikt Schiefer
Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken.
Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck und Antisemitismus, die wieder bedrohliche Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.
1924 kommt er als Sohn namens Jizchak der armen, jungen polnischen Jüdin Rachel Schmeidler in Berlin zur Welt. 3 Jahre später adoptiert ihn ein wohlhabendes Duisburger Ehepaar. Im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern Johanna und Sally Kaufmann konnte Walter Kaufmann der Vernichtung durch die Nazis entkommen, rettete sich als Jugendlicher mit einem Kindertransport nach England. Wurde dort interniert und mit dem berüchtigten Schiff „Dunera“ von den Engländern nach Australien verfrachtet, wo er noch fast zwei Jahre in einem Internierungslager verbringen musste.
Er wurde australischer Soldat, Hochzeitsfotograf, Seemann und später preisgekrönter Schriftsteller. Bewusst entschied er sich Mitte der 50iger Jahre für ein Leben in der DDR. Er behielt seinen australischen Pass, durfte als Journalist und Schriftsteller ausreisen und verarbeitete diese Erfahrungen in zahlreichen Reportagen und Büchern, die in der DDR in extrem hohen Auflagen erschienen. Von 1985 bis 1993 stand er als Generalsekretär dem PEN-Zentrum vor. Hochrangige Auszeichnungen wie der Fontane-Preis, der Heinrich-Mann-Preis sowie der Ruhrgebiet-Literaturpreis wurden ihm zugesprochen.
Der Film aus dem Jahr 2021 wandelt auf den Spuren seiner Lebenswege an internationalen Schauplätzen: USA, Kuba, Australien, Japan und Israel. In Deutschland sind die Filmstationen Berlin, wo er seit 1956 lebt, Duisburg, wo er seine Jugend erlebte und Born am Darß, wo er die Sommermonate verbringt.
Gesprächspartner: Hans-Eckardt Wenzel (Musiker und Poet) und Volker Dittrich (Verleger und Autor)
Einführung und Moderation: Paul Werner Wagner (Kulturwissenschaftler)
Eine Veranstaltung der Friedrich-Wolf-Gesellschaft in Kooperation mit Kino Toni, nd.DerTag/nd.DieWoche, Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berliner Film- und Fernsehverband und Karin Kaper Film.
Matinee zum 100. Geburtstag von Walter Kaufmann – Filmmuseum Potsdam
11:00 Uhr: Lesung und Gespräch mit den Autorinnen Jana Weinert und Christa Kozik sowie dem Verleger Volker Dittrich
Moderation: Thomas Frick (Literatur-Kollegium Brandenburg)
Im Anschluss Filmvorführung: Walter Kaufmann – Welch ein Leben!
R: Karin Kaper, Dirk Szuszies
D 2021, Dok., 101′
Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A, 14467 Potsdam, T (0049/331) 27181-12, www.filmmuseum-potsdam.de
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