Volker Dittrich: Zwei Seiten der Erinnerung
Erscheinungsdatum: 14.03.2012

ISBN 978-3-937717-75-3
254 Seiten, Englische Broschur (Dittrich Verlag)

Ab dem 5.8.2012 wegen Einstweiliger Verfügung nicht mehr lieferbar!

Volker Dittrich
Zwei Seiten der Erinnerung

Die Brüder Edgar und Manfred Hilsenrath

Buchbeschreibung

Volker Hage im SPIEGEL 30/2012 über Zwei Seiten der Erinnerung
Ein faszinierendes Doppelporträt zweier Brüder: des international renommierten Schriftstellers und seines für die amerikanische Raumforschung arbeitenden Bruders. Behutsam konfrontiert der Autor die fiktional verarbeitete Vergangenheit Edgar Hilsenraths mit den detaillierten Erinnerungen seines Bruders Manfred Hilsenrath.
Edgar und Manfred Hilsenrath, geboren 1926 und 1929, aufgewachsen in Halle (Saale), mit der Mutter 1938 zum Großvater in die Bukowina emigriert, 1941 deportiert mit den Juden aus dem Schtetl ins Getto Moghilev-Podolsk. 1944 von der Sowjetarmee befreit. Edgar schlägt sich nach Palästina durch, Manfred gelangt 1946 mit der Mutter nach Lyon zum Vater, der in Frankreich überlebt hat. Auch Edgar trifft Ende 1947 dort ein. Manfred will studieren und Ingenieur werden. Edgar, der schon mit 15 Jahren seinen ersten Roman geschrieben hat, fühlt sich als Schriftsteller. Manfred Hilsenrath wandert 1950 nach New York aus, sein Bruder folgt ihm ein Jahr später. Die Wege trennen sich, als sich Manfred Hilsenrath in Kalifornien niederlässt, um bei Lockheed für die amerikanische Raumforschung zu arbeiten. Edgar bleibt in New York, lebt dort von Gelegenheitsjobs und schreibt an seinen Romanen. Sein erster Roman »Nacht« erscheint 1965 in München. 1975 kehrt Edgar Hilsenrath nach Deutschland zurück und lässt sich in Berlin nieder.
Volker Dittrich besuchte Manfred Hilsenrath im Mai 2011 in Fairfield Bay, Arkansas und sprach mit ihm mehrere Tage über seine Erinnerungen. Das Buch basiert außerdem auf Gesprächen, die Volker Dittrich und Edgar Hilsenrath auf ihren zahlreichen gemeinsamen Lesereisen in den Jahren 2003 – 2009 führten.

Pressestimmen

»Zwei Seiten der Erinnerung« ist eine liebevolle Hommage, eine kunstvolle und kenntnisreiche Montage aus Briefen, Romanauszügen und Äußerungen Edgar Hilsenraths, ergänzt durch ein langes Gespräch mit dem in den USA lebenden Bruder Manfred.«

Und Volker Hage befasst sich auch ausführlich mit den Gründen der Trennung von Edgar Hilsenrath und dem Dittrich Verlag und warum das Buch »Zwei Seiten der Erinnerung« seit dem 5. August 2012 nicht mehr verkauft werden darf.

Volker Hage in der Print-Ausgabe des SPIEGEL vom 23.07.2012

Die Doppel-Biografie Zwei Seiten der Erinnerung über die Brüder Edgar und Manfred Hilsenrath von Verleger Volker Dittrich ist gelungen: spannende Lebensgeschichte, historisches Dokument und lebendige persönliche Erinnerung in einem.

Matthias Koeffler, BuchMarkt

Das Verhältnis zwischen Volker Dittrich und Edgar Hilsenrath dagegen war von Beginn an mehr als das für einen Verleger und seinen Autor gewöhnliche. Als der Piper-Verlag 2002 angesichts zurückgehender Verkaufszahlen die Rechte an den Schriftsteller zurückgab, wagte Dittrich als Kleinverleger eine Werkausgabe. Dass er Hilsenrath damit vor dem drohenden Vergessen bewahrte, hat dieser ihm lange hoch angerechnet. Unzählige gemeinsame Lesereisen der beiden, bei denen der Verleger bisweilen auch die Rolle des Altenpflegers übernahm, legen Zeugnis von dieser Freundschaft ab. Das Buch dokumentiert aber auch die Entfremdung zwischen Verleger und Autor – und zwischen den Brüdern.

Moritz Reininghaus, Jüdische Zeitung

Die doppelte Erinnerung wirft ein Licht auf die literarische Verdichtung bei Edgar Hilsenrath und auf die Persönlichkeiten beider Brüder. (…)
Für Volker Dittrich ist das Buch der Endpunkt einer jahrelangen Beschäftigung mit dem faszinierenden und einzigartigen Werk Edgar Hilsenraths, dem er als engagierter Verleger von 2003 bis 2008 mit der zehnbändigen Werkausgabe zu einer Renaissance verholfen hat.

Matthias Reichelt, Junge Welt

Volker Dittrich, der zeitweise Verleger und enge Vertraute Edgar Hilsenraths (geboren 1926), konfrontiert in dieser ungewöhnlichen Biografie die Erinnerungen des Bruders Manfred an beider Lebensgeschichten mit literarischen Texten, Briefpassagen und persönlichen Stellungnahmen Edgar Hilsenraths. Der Reiz des Lesebuches liegt in der Gegenüberstellung der sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und Weltsichten der beiden Brüder und im
Wechsel von biografischen Dokumenten und literarischen Texten.

Ronald Schneider, ekz-Bibliotheksdienst

Wer verstehen will, wie die Themen dieses Autors, wie die Figuren in seinen Büchern entstanden sind, aus welcher Not von Angst und Besessenheit sich diese Melange aus Shoa und Satire entwickelt hat – der wird auf die Lektüre von Dittrichs klugem Doppelporträt nicht verzichten können.

Wolf Scheller, Magazin des Kölner Stadtanzeigers

Ein beeindruckendes Zeitzeugenbild jüdischer Schicksale der NS-Vergangenheit. Volker Dittrich leistet mit diesem Buch einen großen Beitrag zur Erinnerungskultur, der gar nicht genug gewürdigt werden kann.

Soraya Levin, www.lipola.de

Nun hat Dittrich ein Buch vorgelegt, das in Gegenstand und Machart Besonderes versucht und auch meistert. Es vereint die literarisch verarbeiteten Erinnerungen Edgar Hilsenraths mit jenen, die er langen Gesprächen mit dessen Bruder Manfred entnommen hat.

Bernhard Schuster, Das Blättchen 14. Jahrgang | Sonderausgabe | 21. Mai 2012

Umfangreiches Wissen und Neugier auf subjektives Erleben klug montiert. Unterhaltsam, gleichzeitig diskret.

Susanne Alge, Buchkultur Heft 142 | Juni/Juli 2012

Auch läßt »Zwei Seiten der Erinnerung« die tiefe Anteilnahme Volker Dittrichs am Schicksal jüdischer Menschen in finsterer Zeit erkennen. Das Buch wird Edgar Hilsenrath neue Leser bescheren.

Walter Kaufmann, 10 / 2012 - Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik / Kultur/ Wirtschaft

„Zwei Seiten“ kann man hier buchstäblich verstehen: Während Manfred Hilsenrath hauptsächlich anhand der von Volker Dittrich im Mai 2011 aufgezeichneten Gespräche und Interviews zu Wort kommt, treten für Edgar Hilsenrath die aus seinen Romanen zitierten Passagen. Diese sind thematisch gesehen gut ausgesucht und illustrieren die Stationen seines Lebens sehr eindringlich. Sie geben auch einem Leser, der erst durch diese Biographie Hilsenrath als Romancier entdeckt, einen Eindruck vom Stil und von der thematischen Ausrichtung seiner Werke.

Natalia Shchyhlevska, www.literaturkritik.de