: Wenn die Träumer aufmarschieren - Louis Fürnberg - Das Porträt eines politischen Dichters von höherer Naivität


Wenn die Träumer aufmarschieren - Louis Fürnberg - Das Porträt eines politischen Dichters von höherer Naivität

Hörfunk-Feature, Deutschlandfunk, 45 Minuten, 1992

1909 wird Louis Fürnberg in der damals überwiegend deutschsprachigen Stadt Iglau in der Tschechoslowakei geboren. Ein unruhiges, aufreibendes und gefährliches Leben liegt vor ihm. In den 1930er Jahren ist er ein sehr bekannter kommunistischer Agitprop-Künstler mit den Gruppen »Echo von links« und »Das neue Leben«, die nur aus Arbeitslosen bestehen.
1939 erhält Louis Fürnberg Auftrittsverbot. 1939 wird er inhaftiert. Nach erkaufter Freilassung flüchtet der Jude und Kommunist nach Palästina. 1943 werden Eltern und Bruder im Konzentrationslager ermordet.
1946 kehrt Louis Fürnberg zurück nach Prag. 1949 wird er Botschaftsrat der Tschechoslowakei für Kultur in Ost-Berlin. 1952, nach den Slansky-Prozessen in Prag, wird er aus Berlin abberufen. 1954 übersiedelt Fürnberg in die DDR. Dort wird er Stellvertretender Direktor der Nationalen Gedenkstätte für klassische deutsche Literatur in Weimar.
1957 stirbt Louis Fürnberg mit 48 Jahren an einem Herzinfarkt.
Volker Dittrich hat 1992 ein langes Gespräch mit Lotte Fürnberg in Weimar geführt. Eduard Goldstücker, ein Weggefährte und Freund Fürnbergs, kurz nach seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil in Prag interviewt. Ernst Loewy, der Fürnberg als junger Mann in Jerusalem kennenlernte und Gerhard Wolf, der das Werk Louis Fürnberg nach dessen Tod in der DDR herausgab.