: Wenn man nachts nicht schläft, dann sieht man das wieder - 6. April 1945 - Aufstand der Georgier auf Texel


Wenn man nachts nicht schläft, dann sieht man das wieder - 6. April 1945 - Aufstand der Georgier auf Texel

Hörfunk-Feature, DLF/NDR, 55 Minuten, 1993

6. April 1945, auf der niederländischen Insel Texel beginnt eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Ehemalige Sowjetsoldaten – georgische Soldaten in deutscher Uniform – ermorden in einer Nacht 400 deutsche Soldaten ihres Bataillons mit Messer und Bajonett. Sie hoffen so in ihrer Heimat als alliierte Soldaten anerkannt und nicht als Kollaborateure zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Deutschen schlagen zurück und Texel wird zu Europas letztem Schlachtfeld.
1986 erfuhr Volker Dittrich von dieser in Deutschland kaum bekannten Tragödie, die zum Thema seines 1990 erschienenen Romans »Operation Texel« wurde. Mehrerer Hörfunkbeiträge entstanden. 1995, fünzig Jahre nach dem Massaker, bat Dittrich Wolfgang Brod, mit dem er seit Jahren freundschaftlich verbunden war, erste Filmaufnahmen auf der niederländischen Insel Texel zu machen. Am 4. Mai nahmen sie an einer sehr beeindruckenden Gedenkfeier auf dem Friedhof der gefallenen Georgier mit Bürgern von Texel, georgischen Überlebenden und staatlichen Repräsentanten teil. Georgische und niederländische Zeitzeugen wurden interviewt. Die Suche nach deutschen Beteiligten begann.